Heute war ich traurig. Sehr traurig. Seele schmerzte. Körper tat weh. Um mir was Gutes zu tun, bummelte ich im Schreibwarenladen und sah einen Tisch mit Teststiften. Hatte nichts anderes vor und dachte, also gut.
Stift. Kritzeln.
Zur gleichen Zeit setzte sich mir gegenüber ein kleines Mädchen an den Tisch. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sie eine lange grüne Linie auf das Blatt zeichnete. Aha. Das wird eine Wiese. Und ich war noch traurig. So entstand aus meinem Gekritzel ein Häschen. Mit Regenwolke.
Als ich fertig war, schaute ich auf und sah, dass das Mädchen mein Häschen betrachtet.
Ich hob das Blatt, zeigte ihr das Bild

und sagte: “Häschen sind auch manchmal traurig“. *😢*
Schweigen.
Das Mädchen schaute mich ernst an und sagte leise – “Ja. Mein Häschen ist auch gestorben. Das wurde vom Auto überfahren. Ich hatte noch ein Häschen. Das ist einfach so gestorben. Und das andere Häschen war schon 11 Jahre alt und ist auch gestorben. Ich hatte auch eine Katze. Aber die ist weggelaufen.“
Ich so: *schluck*
“Jetzt habe ich ein Pferd, ein Turnierpferd, aber das ist krank. Also genau genommen ist es wieder gesund, aber jetzt ist es böse.“
“Ich bin früher auch geritten. Warum ist Dein Pferd jetzt böse? Weil es sich im Moment noch nicht bewegen darf?“
Mädchen: “Ja.“
Ich schaue das Mädchen an.
“Was braucht Dein Pferd, damit es ihm wieder gut geht? Braucht es vielleicht noch ein bisschen Geduld?“
Mädchen: “Ja, das braucht Geduld. Das ist ein deutsches Reitpony. Mein Pferd heißt Toffee.“
Ich: “Ich male Dir ein Witty. Für Toffee. Und immer wenn du traurig bist, schaust du da drauf, dann weißt du, dass Dein Pferd bald gesund ist.“ *lächeln*
Und so kam es, dass ich an einem Samstag Mittag am Tisch eines Schreibwarenladens ein Little Witty für ein kleines Mädchen und sein deutsches Reitpony namens Toffee kritzelte.
Das Mädchen suchte jeweils die Farben aus und so bekam das Little Witty einen rosa Luftballon, gefüllt mit viel Geduld und in die andere Hand eine riesige orange Möhre. Über allem stand “Für Toffee“ und ein Pfeil zeigt auf die Möhre und ein anderer Pfeil auf den rosa Luftballon.
Unter das Bild schrieb ich
“Liebe Grüße, Little Wittys“
“Das schenke ich dir. Für dich und dein Pferd.“ Das Mädchen strahlte 🙂
Gerade als wir fertig waren, kam die Mutter. Das Mädchen packte seine gemalten Sachen in die Tasche, behielt mein Bild jedoch in der Hand. Als beide gingen, drehte sich das Mädchen noch mal zu mir und lächelte.
Schon fast außer Sichtweite erzählte es der Mutter, was es in der Hand hielt. Aus der Ferne hörte ich noch die überraschten Worte der Mutter … “Ach, wie schön!“ …
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